Wie Lernsoftware beim Lernen helfen kann
Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass euch euer Gedächtnis im Stich lässt? Stoff baut aufeinander auf. Und doch scheint die Matheformel vom letzten Jahr wie weggeblasen. Oder die Vokabeln des letzten Monats. Das hat nichts mit Gedächtnisschwäche zu tun.
Warum wir vergessen
Fakten die wir im Alltag nicht brauchen werden wieder gelöscht. Würden wir alle unnötigen Fakten behalten, wären sie zur Lösung aktueller Problem im Wege. In der Sherlock Holmes Geschichte „Eine Studie in Scharlachrot“ beschreibt Doktor Watson das Wissen von Sherlock Holmes sehr lückenhaft. In Philosophie und Politik beispielsweise keine Kenntnisse – in Chemie hervorragende. Sherlock Holmes weigerte sich also von vorn herein, etwas zu lernen, was für das Lösen seiner Fälle unwichtig ist. Das Gehirn übernimmt diesen Prozess für uns. Nicht gebrauchte Fakten werden wieder vergessen. Diesen Prozess können wir nicht aktiv steuern. Beim Lernen einer Sprache oder anderen Fakten steht uns dieser Prozess aber im Wege.
Wie nie wieder vergessen?
Wie können wir also Lernstoff mit dem geringstmöglichen Aufwand vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis verfrachten? In dem wir den Stoff in dem Moment wiederholen, in dem es am wahrscheinlichsten ist, ihn zu vergessen. Es zeitiger zu tun wäre Zeitverschwendung – später und man fängt wieder bei Null an. Früher hatten wir zu Erledigung dieser Aufgabe die Lernkartei, heutzutage übernimmt das besser eine Lernsoftware. Diese präsentiert dann den Stoff zu einem passenden und für den Lerner effizientesten Zeitpunkt.
Einige Vokabeltrainer im Überblick
Hier werden einige kostenlosen Vokabeltrainer vorgestellt, die auch für beliebige andere Lernthemen benutzt werden können. Die Software benutzt dabei einen Algorithmus, der als SRA (Spaced repetition algorithm) bezeichnet wird. Sie versucht, die für das Lernen am effizientesten zeitlichen Abstände zu bestimmen.
- Anki. In Anki kann man selbst Vokabellisten oder andere Fakten wie Formeln als virtuelle Karteikarten anlegen oder schon von anderen Nutzern angelegte Karteikartenstapel nutzen. So gibt es für Englisch, Französisch, Mathematik und viele weitere Themen schon vorgefertigte Karteikartenstapel. Man kann auch Kartenstapel aus vielen anderen Systemen importieren. Bei jedem Lernschritt zeigt Anki zunächst die zu lernenden Fakten an und auf Mausklick ihre Lösung/Übersetzung. Der Lernende muss dann selber entscheiden, wie gut er die Antwort konnte. Bei „Nochmal“ wird der Fakt in kurzer Zeit wiederholt. Bei „Gut“, „Leicht“ oder „Sehr einfach“ wird die Karte in einem entsprechend der Schwierigkeit gestaffelten Zeitraum wiederholt. Hier geht’s zum Artikel, wie man den Vokabeltrainer Anki am besten zum Sprachen lernen nutzen kann.
- Mnemosyne. Benutzt ähnlich wie Anki einen Algorithmus, um die Karte zum richtigen Zeitpunkt dem Nutzer wieder vorzulegen. Auch hier muss der Nutzer selbst entscheiden, wie schwer der zu lernende Fakt war. Es sind jedoch nicht so viele Erweiterungsmöglichkeiten und Optionen wie bei Anki möglich.
- Es gibt viele weitere Software die ebenfalls als Vokabeltrainer genutzt werden können. Zu nennen sind hier Pauker oder FullRecall.
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