Vokabeln lernen
Im Schulalltag sieht das Vokabeln lernen so aus: Heute gelernt für den nächsten Vokabeltest und danach wieder vergessen. Schade um die Zeit!
Im Englischen gibt es das Sprichwort „Use it or lose it“. Frei übersetzt könnte man dazu sagen „Ohne Anwendung ist alles Lernen für die Katz“. Sonst schlägt unweigerlich das Vergessen zu.
Leider können wir uns nicht einfach ein paar Monate frei nehmen um nach England zu reisen um Englisch zu lernen. Unser PC bietet uns aber eine Menge Möglichkeiten um uns England nach Hause zu holen. Anwendung heißt hier das Schlüsselwort, und ist besser als jede abstrakte Wiederholung.
Aber auch zum erstmaligem Vokabeln lernen gibt es viel modernes Rüstzeug um die Sache mit weniger Zeitaufwand hinter zu bringen.
Tipps zum Vokabeln lernen
- Eigentlich ist der Begriff Vokabeln lernen irreführend. Besser ist es, ganze Sätze zu lernen als einzelne Wörter. So lernen wir die Vokabel gleich in ihrem Sinnzusammenhang kennen und anwenden.
- Die Herkunft eines Wortes nachschlagen. Kennen wir die Herkunft eines Wortes, verstehen wir dessen Ursprung und schaffen so die Vernetzung zu schon vorhandenem Wissen.
- Wiederholen. Am besten mit Softwareunterstützung. Dazu gibt es leistungsfähige, kostenlose Software. Sie präsentiert die Vokabeln zum richtigen Zeitpunkt und es lassen Audiodateien zum Vorlesen einbinden.
Warum ganze Sätze lernen?
Eine einzelne Vokabel kann viele Bedeutungen haben. Mark Twain hat dies in seinem Buch „Die schreckliche deutsche Sprache“ anhand des Wörtchens „Zug“ so treffend formuliert:
Zug: Streng genommen bedeutet Zug: Ruck, Zerren, Luftstrom, Prozession, Marsch, Vormarsch, Vogelflug, Richtung, Feldzug, Eisenbahn, Karawane etc.
Die wirkliche Bedeutung von „Zug“ ergibt sich also nur durch den Sinnzusammenhang.
Die Herkunft eines Wortes nachschlagen
Kennen wir die Herkunft eines Wortes, verstehen wir dessen Ursprung und schaffen so die Vernetzung zu schon vorhandenem Wissen. Hier ein Beispiel:
England und Frankreich liegen geografisch dicht beieinander. Somit kam die Bevölkerung immer wieder in Kontakt zueinander. Durch den Kontakt wanderten Wörter der französischen Sprache in die englische Sprache und umgekehrt.

Um 1066 wurde England von William dem Eroberer, einem Herzog der Normandie, erobert. In seinem Gefolge kamen viele Menschen nach England, die das Land nie wieder verließen. Mit ihnen flossen tausende französische Wörter in die englische Sprache. Ihre Aussprache veränderte sich im Laufe der Zeit. Trotzdem kann der zugrunde liegende Ursprung eine große Hilfe beim Lernen sein. Ist die Herkunft erklärt, ist es fast unmöglich, die Bedeutung des Wortes wieder zu vergessen. Hier zwei Wörter die dieses Prinzip verdeutlichen:
Das französische Wort „tout“ in Englisch „all“ in Deutsch alles ist verwandt mit dem Wort total, welches eine ähnliche Bedeutung hat. Hier kann man die Eselsbrücke t-o-t-a-l = tout = alles bilden.
Das französische Wort „immeuble“ heißt in Englisch „building“ und in Deutsch „Gebäude“. Es ist verwandt mit „immovable“ , was so viel heißt wie „nicht zu bewegen“.
Das Online-Wörterbuch Wikionary bietet gute etymologische Erklärungen (zumindest im englischen Teil). Es hat auch den Vorteil das man direkt von Sprache zu Sprache für ein Wort umschalten kann.
Hier geht’s weiter mit den Tipps zur Anwendung der Vokabeln, wie ich z.B. meinen Computer ins Land meiner Wahl verreisen lassen kann.
Danke für den guten Artikel, sehr informativ.
Ich kann nur als Tipp für andere Lernende hinterlassen, dass ich seit Jahren meine Vokabeln über ein Karteikartensystem lerne. Ich nutze dabei mittlerweile das System von http://www.kasten7.de, weil es kostenlos ist und die definierten Lernabstände zwischen den einzelnen Kästen genau richtig sind.